Wotans Selbstopfer
Wotan ist neugierig. Zeit seines Lebens versucht er, hinter alle Geheimnisse der Welt, der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zu kommen und das manchmal mit recht zweifelhaften Methoden. Wotan weiß, dass die magischen Schriftzeichen der Runen nicht nur für Lebende große Bedeutung haben können, sondern auch für die Toten. Deren Geheimnisse für die Lebenden sind als Lebender durch intensives Studium zu ergründen, doch um ihre Todesmagie nutzen zu können, muss man selber sterben. Und so erhängte Allvater sich selbst an einem Ast der Weltesche Yggdrasil und weihte seine sterblichen Überreste sich selbst, da er eben der Herr der Magie, der Runen und der Gehängten ist. Um sicher zu gehen, dass er auch wirklich starb, rammte er sich auch noch, gewissenhaft wie er ist, seinen Speer Gungnir in den Leib. So hing er neun Tage und hatte Zeit, die Totenmagie der Runen zu ergründen, bevor er die Probe aufs Exempel machte. Kraft der Runen holte er sich zurück in die Welt der Lebenden und war somit in der Lage, sein Selbstopfer anzunehmen. Seit diesem Zeitpunkt ist es Hangatyr (Wotans Beiname als Gott der Erhängten) möglich, Gestorbene zeitlich begrenzt aus ihrem Totenschlaf zu erwecken, um ihnen wichtige Informationen zu entlocken.