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Wotan und Billings Tochter

Auf einer seiner Wanderungen durch die neun Welten Yggdrasils kam Wotan an eine Behausung, bei welcher er einem Schwarzalbenmädchen gewahr wurde, das ihm durch seine Schönheit beinahe den Verstand raubte. Er versteckte sich im Unterholz, beobachtete ihre Bewegungen und konnte sein Auge nicht von ihr lassen. Als er kurz davor war, die Geduld mit sich selbst zu verlieren, gab er seinem Verlangen nach und schlich sich eines Tages in ihr Schlafgemach, wo sie sich von den Strapazen der Arbeit erholte. Sie sah ihn, erkannte ihn und wusste sogleich, was er im Sinne hatte, zierte sich nicht lange und versprach ihm, all seine Begierden zu befriedigen, wenn er nur gegen Abend wiederkomme. Wenn es um seine Triebe geht, ist er standhaft und so machte er sich in der Dämmerung erneut auf, um das Mädchen zu beglücken, doch war ihr Haus von einer Schar Schwerbewaffneter umgeben. An sich stellte das kein Hindernis für ihn dar und er hätte sie mit Leichtigkeit allesamt hinweggefegt, aber überschwappend vor Wut und Testosteron konnte er seinem Verlangen gerade noch einmal Einhalt gebiete, da er unter allen Umständen vermeiden wollte, sich verschwitzt und blutverschmiert von ihr verwöhnen zu lassen und so ließ er weitere Stunden verstreichen, bis er es ein weiteres Mal versuchte. Nun war alles still und die Wachen waren eingeschlafen. Mit einem Grinsen der Vorfreude riss er sich das Gewand vom Leibe und stolzierte wie ein brünftiger Hirsch zu ihrer Schlafkammer. In Ekstase und zu allem bereit riss er die Tür auf, stürmte durch den Raum und warf sich vibrierend auf das Bett. Ohrenbetäubendes Bellen und der Geruch von nassem Hund ließen ihn aus seinem Rausch erwachen. Das Mädchen hatte statt sich selbst eine läufige Hündin bereitgestellt, um die Lust des Freiers zu stillen. Wotan musste an diesem Tag feststellen, dass Ruhm und Ansehen nicht immer ausreichen, um die Gunst einer Frau zu gewinnen. Wie es mit dem Schäferstündchen weiterging, ist nicht überliefert.

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