Lokis Bestrafung
(Fortsetzung von Lokis Spottreden)
Loki flüchtet auf einen Berg, auf dem er sich ein Haus baut, von welchem aus er in jede Himmelsrichtung freie Sicht hat, um herannahende Asen zu erspähen und welches er nachts bewohnt. Tagsüber schwimmt er als Lachs im Wasserfall von Frananger auf und ab und verbirgt sich so vor neugierigen Blicken. Wotan jedoch erspäht ihn von seinem Thron Hlidskjalf aus und somit kann die Jagd beginnen. Da die Rachsüchtigen ihn im Haus nicht antreffen, gehen sie zum Fluss und fangen ihn nach mehreren Versuchen schlussendlich doch noch mit einem Fischernetz. Dann zerren sie ihn unter erbärmlichem Gejammer in eine Höhle, verwandeln einen seiner beiden Söhne in einen Wolf, der den anderen unverzüglich zerfleischt und aus dessen Eingeweiden sie Lokis Fesseln erschaffen. Skadi platziert aus purer Freude am Quälen noch eine Giftschlange über seinem Kopf, deren Gift unbarmherzig in Lokis Augen tropft. Nur seine Frau Sigyn bleibt ihm bis zum Ende treu und fängt das Gift in einer Schale auf. Wenn diese aber voll ist, muss sie entleert werden und die tropfende Substanz verätzt Lokis Augen und er wird gebeutelt vor Schmerz, sodass die Welt erzittert, was wir Erdbeben nennen. So bekommt Loki schlussendlich doch noch die ausständige Strafe für Balders Tod, seine vereitelte Reinkarnation und den Spott, mit welchem er die Asen überhäufte. Kurz vor den Ragnarök sprengt er seine Fesseln und kämpft an der Seite der Riesen gegen Götter und Menschen.