Wilde Jagd
Die Geheimnisse rund um die Wilden Jagd werden wohl nie ganz gelüftet werden. Viele Spekulationen gibt es und wenig ist gesichert. Fakt ist, dass sie während der Rauhnächte, die zwischen dem 21. Dezember, also der Wintersonnenwende, und der ersten Jännerwoche angesiedelt sind, von Menschen immer wieder beobachtet wird. Angeführt wird sie von Wodan selbst, der auf seinem achtbeinigen Ross Sleipnir über den Himmel stürmt. In seinem Gefolge befinden sich allerlei düstere Geschöpfe wie Wölfe, Raben und die Geister von ungetauft verstorbenen Kindern, die man Irrwische nennt. Sie mischen sich unter die Einherier, die ebenfalls zugegen sind. Oftmals soll sich Wodans Frau Frigg, die auch unter dem Namen Perchta bekannt ist, dem Zuge anschließen und eine Gruppen von Dämonen anführen, die noch heute fixer Bestandteil des alpenländischen Brauchtums sind. In purer Ekstase stürmen sie über den Nachthimmel und es gibt nichts, was ihnen Widerstand zu leisten vermag. Man sagt, dass die Grenzen zwischen den Welten der Lebenden und der Toten in jenen Nächten verschwimmen und wer in einer eisigen Frühwinternacht Wodans Geisterheer gewahr wird, sich in seinen Bann ziehen und zu lange von ihm berauschen lässt, findet sein Erwachen nur allzu leicht im Jenseits wieder.