Wotans Verbannung
(Fortsetzung von Balders Tod)

Wotan ist krank vor Zorn auf Hödur, weil dieser sich bei Baldurs Tod von Loki hat verführen lassen und so sinnt er auf Rache. Natürlich kann er seinen Sohn nicht selbst töten, weil er sich mit Sippenmord nicht die Hände beschmutzen will. Obwohl er der oberste Gott ist, befragt er Seher nach ihrer Meinung und einer aus Finnland rät ihm, Rinda, die Tochter eines Ruthenenkönigs, zu schwängern. Sie solle ihm einen Sohn gebären, der Balder räche. Das lässt Wotan sich nicht zweimal sagen, tritt in die Dienste des genannten Herrschers, tut sich als Krieger hervor und besiegt sogar im Alleingang eine feindliche Armee. Der König überhäuft ihn mit Gold, das Wotan ablehnt und stattdessen um die Hand seiner Tochter bittet. Dieser gewährt ihm den Wunsch und der Göttervater will sich seinen ersten Kuss von der schönen Prinzessin holen, was Rinda mit einem Schlag in sein Gesicht ablehnt. In den kommenden zwei Jahren versucht er es in anderen Gestalten erneut, was nur zu festeren Ohrfeigen führt. Bevor er das Feld räumt, spricht er jedoch einen Runenzauber über sie, der sie dem Schwachsinn anheimfallen lässt. Im vierten Jahr kommt er als zauberkundige Frau unter dem Namen Vecha angeschlichen und wird Rindas Zofe. Wegen ihrer Geisteskrankheit wird Vecha gebeten, sie zu heilen. Er erbittet ihre Fesselung ans Bett, damit eine spezielle Kur zur Anwendung kommen könne, was der ahnungslose König sofort in die Wege leitet. Er fordert seine Tochter auf, alles zu tun, was die Heilerin verlange, während Wotan sich heimlich ins Fäustchen lacht. Die Kur beginnt mit der Vergewaltigung der geistig beeinträchtigten, völlig hilflosen Rinda und endet auch damit. Die göttliche Behandlung heilt das Mädchen zwar, hinterlässt in ihrem Leib aber einen Fötus, der nach seiner Geburt Vali genannt wird und schlimme Rache an dem blinden Gott Hödur übt. Für das frevelhafte Verhalten gegenüber Rinda wird Wotan von den Asen für zehn Jahre verbannt, um sich zu schämen und über seine Handlungen zu reflektieren.

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Fortsetzung --> Thor und Hymir