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Germanen

Unter Germanen versteht man eine Gruppe von Menschen, welche Dialekte und Sprachen spricht, die man als germanisch klassifiziert. Diese gehören neben dem Romanische, Keltischen, Slawischen und Baltischen zur sprachlichen Großfamilie der indogermanischen/indoeuropäischen Sprachen und unterscheiden sich von diesen durch die erste Lautverschiebung, welche wohl im 3. Jh. v. Chr. grundlegend abgeschlossen war. Daher ist es auch nicht sinnvoll, vor 350 v. Chr. von Germanen zu sprechen. Ihren sprachlichen und kulturellen Ausgang hatten sie in Südskandinavien und Norddeutschland. Sie wurden stark von Kelten, Römern, Sarmaten, Hunnen und später auch Slawen beeinflusst, färbten aber in ähnlicher Weise ebenso auf diese ab. Hauptsächlich siedelten sie nördlich der Donau und östlich des Rheins, obwohl es in den Grenzgebieten breite Landstriche gab, in denen kulturelle Übergangsbereiche entstanden, die nicht eindeutig den Germanen oder ihren Nachbarn zuzuordnen sind. Grundlegend teilt man sie in West-, Ost- und Nordgermanen, obwohl es auch noch andere gängige Klassifizierungsmöglichkeiten gibt. Ostgermanische Sprachen sind ausgestorben, wohingegen zu den westgermanischen Deutsch, Englisch, Niederländisch, Luxemburgisch, Flämisch und Friesisch zählen, zu den nordgermanischen Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Färöisch und Isländisch. Am längsten hielten sich die germanische Kultur und Mythologie im Norden, deren mittelalterliche Träger uns unter dem Namen Wikinger bekannt sind. Allen gemeinsam war ursprünglich ein polytheistischer Glaube, der starke regionale Unterschiede aufwies und sich im Laufe der Jahrhunderte maßgeblich weiterentwickelte und veränderte. In welcher Beziehung manche Menschen dabei mit ihren Göttern standen, kann man am Beispiel der Harier, Berserker und Ulfhednar sehen.

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