top of page

Berserker und Ulfhednar

Alles, was wir über Berserker wissen, ist widersprüchlich. Fakt ist, dass es sie gab, jedenfalls will es die altnordische Literatur so. Mehrmals werden sie zusammen mit den Ulfhednar genannt. Bei beiden handelte es sich ursprünglich wohl um Kriegerbünde, die sich einer speziellen Gottheit, wahrscheinlich Wotan, geweiht hatten. Ulfhednar heißt so viel wie Wölfshäuter, was beim Berserker nun auf Bärenfell schließen lässt, obwohl "Ber" bar/nackt bedeutet. Weil beide Krieger aber oft in Kombination vorkommen, wird davon ausgegangen, dass es sich bei den Berserkern ursprünglich auch um verkleidete Kämpfer handelte. Beide haben ihren Ursprung in alten germanischen Maskenkriegerbünden, die in der nordgermanischen Wikingerkultur eine letzte Blüte erfuhren. Man sagt diesen Bruderschaften nach, dass ihre Mitglieder sich in Ektase versetzten, bevor sie in den Kampf zogen, gegen feindliche Waffen einen hohen Grad an Immunität aufwiesen und zusätzlich schwarz oder bleich geschminkt waren, was sie wiederum in die Nähe der Harier rückt. Sie tauchen entweder als Elitetruppe von Königen auf oder als Quälgeister der Bevölkerung, die plündernd, brandschatzend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen und erst von einem adeligen Krieger besiegt werden müssen. Dieser scheinbaren Unvereinbarkeit kann der Umstand zugrunde liegen, dass die einstigen Spezialeinheiten nach der Errichtung der großen skandinavischen Königreiche ihre Funktion verloren hatten, da die Herrscher nun eher an Frieden und Stabilität interessiert waren. Viele werden jedoch ihr gelerntes Handwerk auf eigene Faust weiter praktiziert haben, da sie sich im Beruf des Bauern nicht wiederfinden konnten, wie man es analog dazu am Ende des Mittelalters in ganz Europa von den Raubrittern her ebenfalls kennt.

berserker_edited.jpg
bottom of page